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Slanted #6 (Signs, Symbols, Ornaments), Uli Weiß/MAGMA Brand Design Lars Harmsen, SLANTED c/o MAGMA Brand Design GmbH & Co. KG; Oktober 2008, 194 Seiten, Euro 12,–

Die aktuelle Ausgabe des Typomagazins setzt wie gewohnt auf sein Erfolgsrezept: kurze, meist ein- bis max. vierseitige Artikel bestimmen den Rhythmus und transformieren die blogform in das Printmedium. Das Heftthema Signs, Symbols und Ornaments kündigt sich bereits am auffälligen Muster, das das Cover überzieht, deutlich an. Die kanadische Designerin Marian Bantjes hat es gestaltet, ihren Arbeiten ist auch einer der wenigen längeren Artikel im Innenteil gewidmet. Sie trifft mit ihren handgezeichneten oder vektorbasierten Illustrationen den Zeitgeist: Typografie entwickelt sich auf dem Raster detailreicher Ornamente und Muster oder wird durch Verfremdung selbst zum Ornament. Ihre Inspirationsquellen reichen vom simplen Telefongekritzel über mittelalterliche sakrale Quellen unterschiedlicher Kulturkreise bis zum Jugendstil oder dem Surrealismus.
Auch spannend in diesem Heft: der Font Machtwerk von Patrick Hubbuch, der auf einem Raster unterschiedlichster religiöser Symbole basiert, neues von der Plattform decode unicode über die bald abgeschlossene Arbeit der Kommunikationsdesigner der FH Mainz an einer digitalisierten Keilschrift, ein Porträt des Museums für Druckkunst Leipzig oder eine Sammlung von Mao-Propaganda-Heftchen mit mangaartigen Cliparts und kommunistischem Charme. Dazu gesellen sich einige Rubriken, wo DesignerInnen selbst Hand anlegen. Fontnames Illustrated, Typolyrics oder kurze Interviews mit Designern wie petpunk, 2fresh, Kurt Weidemann oder Raban Ruddigkeit. Nicht zu vergessen die Portraits ausgesuchter Fontlabels und ihrer Macher oder die Rubrik Studienplatz & Typostories, wo StudentInnen ihre neuesten Arbeiten vorstellen. Vielfältig und abwechslungsreich sind hier die unterschiedlichsten Arbeiten von StudentInnen bis zu etablierten DesignerInnen zusammengestellt. Slanted hält was es verspricht: ein punktgenauer Zeitgeistmesser, Experimentallabor und Szeneplattform in bester Form zu sein.
(Erwin Bauer)

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