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Verpackungsdesign, Bill Steward, stiebner Verlag, 224 S.,
210 Abb.,
Euro 49,30

Dass in Grossbritannien Design als gesellschaftlich gestaltende Kraft etabliert ist, beweist dieses Buch mit seinen vielen Beispielen - vor allem aus England - wieder eindrücklich. Bill Stewart stellt Packaging Design umfassend und vor allem in Bezug auf alle sozialen Bedingungen im Entwicklungsprozess dar. Dabei bleibt er in seinen Erklärungen einfach, übersichtlich und beleuchtet alle Bereiche von der historischen Komponente bis zum Marketing (Zielgruppen & Marken) und bezieht technische, ökologische, soziale und ethische Faktoren mit ein.
Über den Designprozess wird ausführlich berichtet. In jedem Kapitel macht der Autor mit Case Studies anschaulich, was er theoretisch vermitteln will, bietet weiterführendes Wissen in Linklisten und Buchtips an und beschreibt am Schluss des Buches den Weg einiger Designer ins Feld des Verpackungsdesign. Kurz gesagt, er bietet ein komplettes, wenn auch nicht immer tief gehendes Bild des hochspezialisierten Arbeitsfeldes des Packaging Design, das vor allem für Studenten ein gutes Grundlagenwerk ist. Dabei bleibt er immer marktorientiert, sei es im Sinne des marktfähig gestalteten Produkts als auch im Sinne eines für Agenturen gut einsetzbaren Designers, der auf hohe handwerkliche Qualität setzt. Trotz des gründlich und intelligent gemachten Buches sucht man das gestalterische Experiment, das die Grenzen des Gewohnten überschreitet und Fragen aufwirft, statt Klischees zu bestätigen, vergeblich. Einerseits könnte es daran liegen, dass zeitgemässes Packaging Design durch unzählige Markttests geht, bevor es als durchschnittliches demokratisches Design den Markt erreicht, und man damit unternehmerisches Risiko minimiert. Andererseits fehlt es offensichtlich an Mut und Selbstbewusstsein, diese durchschnittlichen Marktgesetze mit wirklicher Innovation aushebeln zu wollen - obwohl es schon viele bewiesen haben, dass zu echtem Erfolg auch Risiko und Experiment gehören.
(Erwin Bauer)

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