Quicksearch

Impressum

casta.jpg

Stefan Casta, Am Anfang war das Ende, Roman, Sauerländer Verlag 2013, 426 S., Euro 17,50, ab 10 J.

Sie hat ein Faible für Wochentage, die ihr Leben strukturieren - und ihr als Rettungsanker dienen, als alles aus dem Lot gerät: Sintflutartiger Regen schwemmt die Terrasse weg, auf der Judit mit ihren drei Freunden sitzt. Nach einer nicht näher spezifizierten Reise landen sie auf einem Stück Land, verlassen, verödet, vergiftet. Die Welt ist woanders, hier ist alles nur ein Alptraum. Danach folgt eine "The Day After"-Geschichte für Kinder: Die Vier finden ein verlassenes Haus, in dem eine tote Familie am Tisch sitzt; erst ein, dann zwei Schweine und noch ein Hund gesellen sich zu ihnen, eine Gruppe verwahrloster Kinder später auch noch, irgendwann droht eine völlig vage gelassene Gefahr von schwarz gekleideten Männern - all das ist in einer sehr losen, sehr kryptischen, sehr vagen endzeitlichen Handlungen zusammengeschnürt. Ähnlich wie die Reise der vier Freunde erfährt auch der Lesende nie, wohin uns dieses Buch eigentlich treiben soll. Jegliche Spannung, die aufgebaut wird, verpufft wieder, weil es nicht handlungstreibend ist, sondern als lose Idee nur kurz aufscheint. Wie überhaupt die meisten Fäden lose nebeneinander baumeln und sich nicht aneinanderfügen. Und sprachlich beginnt der Roman derartig bemüht in einer pseudo-kinderfreundlichen Sprache, dass gerade deswegen Kinder kaum einsteigen. Schade.

< voriges Buch
nächstes Buch >