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Lateinamerika und die USA, Stefan Rinke, WBG 2012, Reihe Geschichte Kompakt, 144 S., Euro 14,90

Während des US-Wahlkampfes war es grad wieder eine traurigen Beobachtung: Nahezu alle Journalisten schreiben ´Amerika´, wenn sie doch nur die USA meinen. So falsch diese Gleichsetzung ist, so deutlich spiegelt sich darin die Lateinamerika-Politik der USA wider. Denn die Vereinigten Staaten zielten mehr als 100 Jahre darauf, die absolute Herrschaft über den südlichen Kontinent zu erhalten – und waren darin erfolgreich. Auch wenn die Mittel oft erschreckend waren, immer wieder Diktatoren gestützt, liberale Regierungen gestürzt wurden. Die Grundlagen dafür liegen 500 Jahre zurück – und genau diese Geschichte der verherrenden USA-Politik wird in diesem Geschichte Kompakt-Band hervorragend aufgearbeitet. Der Schwerepunkt liegt dabei auf dem 19. und 20. Jahrhundert. Dazu dienen zahllose Fakten mit Zitaten und weiterführenden Literaturangaben. Manches wie die Rolle der USA in Chile wird in ausführlichen Einzeluntersuchungen behandelt. Damit hat Stefan Rinke, geb. 1965 und Professor für die Geschichte Lateinamerikas am Lateinamerika-Institut und am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlins, ein absolut empfehlenswertes Standardwerk geschrieben, das hoffentlich in den Geschichtsschul-Unterricht Eingang findet – und auch auf den Tischen der Tageszeitungs-Journalisten landet.

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