Mit seinen ornamentalen Bildern war er einer der Stars der New Yorker Kunstszene in den 80er Jahren. In den strengen 90ern wurde es dann still um Philip Taaffe. Jetzt meldet sich Taaffe mit einer großartigen Retrospektive mit 80 Werken von 1980 bis heute im Kunstmuseum Wolfsburg zurück. Taaffes Formenreservoir stammt aus so unterschiedlichen Kulturen wie der griechischen, islamischen oder südamerikanischen, spielt mit usbekischen Architekturfragmenten, koptischen Steinreliefs, Fliesenmustern und fossilen Funden. Dabei entsteht eine malerische Sprache der Übereinanderlagerungen, der Transparenz vieler Schichten, die gleichermaßen psychodelisch und analytisch wirkt, die zugleich abstrakt und ornamental, ungegenständlich und voller Schmetterlinge und Schlangen sein kann – eine Malerei, die keine Polarität aufmacht, sondern „synästhetische Kombination aus Bewegung, architektonischer Zeit und Farbe“ (P. Taaffe) zeigt. Im umfassenden Katalog werden diese tief beeindrucken Werke hervorragend dokumentiert und ausführlich mit Texten von Kay Heymer, Markus Brüderlin, Holger Broeker und in einem Gespräch von Brooks Adams erläutert. (Kunstmuseum Wolfsburg bis 29.6.2008)