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Joris Luyendijk, Wie im echten Leben, Von Bildern und Lügen in Zeiten des Krieges, Tropen Verlag 2007, aus dem Niederländ. Von Anne F. Middelhoek, 224 S., Euro 19,80

In den Niederlanden löste diese Publikation heftige Diskussionen aus, denn Luyendijks Darstellung vom Alltag seines Lebens als Auslandskorrespondent im Nahen Osten lässt uns arg am Wert der Nachrichten zweifeln: Vor allem in arabischen Ländern spricht kaum ein Korrespondent die jeweilige Landessprache, kann ergo weder das lokale TV noch die Zeitungen verstehen, dazu sprechen die Einwohner vor allem in Diktaturen nicht mit Ausländern und die offiziellen Infos sind Verlautbarungen – wie also kann ein objektives Bild der Situation entstehen, woher nehmen die Korrespondenten ihre Informationen? Die erschütternde Antwort: von Nachrichtenagenturen! Dazu würde es keinen Mann vor Ort benötigen, das kann die Redaktion überall auf der Welt umschreiben. Die Zutat der Korrespondenten: ein wenig Lokalkolorit. Grandios und drastisch erzählt Luyendijk von seinem Alltag, bringt jene Geschichten unter, für die in der Tagespresse kein Platz war, versucht zu vermitteln, was Diktaturen für den Alltag bedeuten – und demaskiert schonungslos die Neutralität von Nachrichten. Ein Pflichtlektüre für alle Zeitungsleser, ein Muss für jede Schulbücherliste!

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