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Louise Bourgeois, Ulf Küster, Reihe Kunst zum Lesen, Hatje Cantz 2012, 144 S., 41 Abb., e-book, Euro 9,99

Als absolut überzeugende Alternative zum gemeinen Ausstellungskatalog hat hier Ulf Küster Werkanalyse und Lebensbeschreibung einer außergewöhnlichen Künstlerin verbunden – und ergänzt durch gewagte Nebeneinander- bzw. Gegenüberstellungen, die in der Fondation Beyeler auch ausgestellt waren. Aus seinen Gesprächen mit der Künstlerin, aber auch aus älterem Textmaterial suchte Küster Parallelen von Bourgeois zu Barnet Newman, Francis Bacon, Giacometti, Paul Cézanne und ganz besonders spannend zu Fernand Léger. Bourgeois studierte 1938 kurze Zeit bei Léger, der ihr offenbar den Weg weg von der Malerei hin zur Skulptur zeigte. Diese Gegenüberstellung ist nicht nur kunsthistorisch höchst erhellend für das Werk der Künstlerin, sondern auch für unseren Blick auf die Moderne. Bourgeois, die 2010 im Alter von 98 Jahren in New York verstarb, vereint in ihrem Werk Themen und Darstellungsweisen, die bisher aus der Rezeption der Moderne ausgeklammert wurden, von der Gleichzeitigkeit von Abstraktion und Gegenständlichkeit bis zur Thematisierung von Emotionen. Damit ist dieses Buch nicht nur höchst erhellend für das Verständnis – und vielleicht auch Neubewertung – der französischen Künstlerin, sondern für unseren kunsthistorischen Blick auf die Moderne überhaupt.

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