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Was kostet Kunst? Ein Handbuch für Sammler, Galeristen, Händler und Künstler, Hg. Wolfram Völcker, Hatje Cantz 2011, 152 S., 28 Farbabb., Euro 19,80

Je mehr Menschen mit Geld und ohne Kenntnisse am VIP-Karussell der Kunstmessen teilnehmen, desto mehr Ratgeber für diese traurigerweise als ´Sammler´ bezeichnete Klientelen kommen auf den Markt. Aber helfen diese Bücher tatsächlich, das Unwissen in Wissen zu verwandeln? Können Erfahrungen, individuelle Auseinandersetzung und Sachwissen damit wirklich ersetzt werden? Nein, und genau darum kranken diese Bücher auch an einem pausenlosen Seiltanz: Denn es muss mit einfachen Worten für eine Grundlagen-freie Leserschaft ein hochkomplexes Thema aufbereitet werden. Nach einer angemessenen Zeit des individuellen Studiums der Kunst gelesen, können Publikationen wie „Was kostet Kunst?“ zur Bereicherung für Kunstkäufer – dann erst sind die Texte zu Fragen der Qualität zu verstehen, einer der heikelsten Fragen überhaupt übrigens. Immer wieder werden hier die „Prestige“-Kunstkäufer angeführt – ob die sich darin auch erkennen oder nicht eher unter Selbstüberschätzung leiden? Und ob der Tipp von „Vergleichswerten“ für Kunstkäufe wirklich hilft, wenn Kunstkäufer um jeden Preis einen echten Irgendwas meist irgendwo kaufen, die sich allzu oft als Betrug herausstellen, weil doch noch weit mehr Kriterien beachtet werden müssen? Das kommt zwar alles in dem Ratgeber zur Sprache, aber Kunstsammeln kann nicht gelehrt werden - für wen also sind solche Ratgeber? Und muss diese neoliberale Entwicklung von Kunst als Investition wirklich mit Publikationen unterstützt werden?

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