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Blockbuster. Besichtung eines Ausstellungsformats, Stefan Lüddemann, Hatje Cantz 2011, 150 S., 22 Abb., Euro 14,80

Warum eigentlich gehört die Titulierung als „Blockbuster-Ausstellung“ zu den heftigsten Vorwürfen, die von der Kritik aufgestellt werden? Was ist mit diesem Begriff gemeint, wodurch wird eine Ausstellung zum Blockbuster, zum Spektakel, zum Massenereignis? Welche Folgen haben diese Ausstellungen auf unsere Wahrnehmung von Kunst? Der Autor, Journalist und Kunstkritiker Stefan Lüddemman erklärt: „Der Begriff kommt aus der Militärsprache und bezeichnet eine schwere Fliegerbombe. Das Wort ist dann übertragen worden auf den maximal erfolgreichen Kinofilm, aber auch auf Medikamente, die jährlich mindestens eine Milliarde Dollar umsetzen. Im Kunstbereich meinen wir eine Ausstellung, die nach dem Starprinzip aufgebaut ist, was die Auswahl der Künstler betrifft. Eine solche Schau hat eine maximal große Besucherzahl, die sie einer nachdrücklich verfolgten Marketing- und Kommunikationsstrategie verdankt.“ Es ist eine Strategie, die auf Oberflächlichkeit beruht und auf Geldgewinn zielt – ein Eigentor der Museen, die damit falsche Erwartung bei Politikern züchten und dem Marketing das Ruder überlassen. Anhand einzelner Beispiele und gut recherchierter Zusammenhänge entfaltet Lüddemann sehr informativ das Thema weitgehend bewertungsfrei, zeigt die Vor- und Nachteile auf, die Fallen und die wenigen Vorteile – ein hervorragendes Handbuch, das zugleich wie ein Spiegel der medialen Kunstrezeption gelesen werden kann.

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