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Laura Gallego Garcia, Der Teppich des Dichters, Gerstenberg 2009, 198 S., Euro 15,40 |
In die arabische Welt des 6.Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung entführt uns dieser Roman, von einer vorislamischen Zeit, in der vor allem drei Dinge zählten: die Liebe, die Ehre und die Dichtung. Damals lebte ein Mann, der „der Umherirrende König“ genannt wurde. Einst hatte er sich stolz für den größten Dichter seines Königreichs Kinda gehalten, dann drei mal im öffentlichen Wettbewerb gegen einen einfachen Teppichweber verloren, den armen Mann in den Wahnsinn getrieben – und schlussendlich sein gesamtes Königreich verloren. Der Weber hatte in seinem Auftrag einen Teppich geknüpft, auf dem die ganze Menschheitsgeschichte zu sehen ist. Als dieser gestohlen wird, begibt sich der Prinz auf eine fast aussichtslose Suche, lebt bei Gesetzlosen, Beduinen und Kaufleuten, findet seine Liebe und Mitgefühl wieder und verliert am Ende voller Gleichmut sein Leben. Ein großartiger Roman für Jugendliche, der in eine ganz andere Welt leitet, die unserer doch in den wesentlichen Punkten gleich ist – und von einer wechselvollen Identitätssuche erzählt.