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Thomas Wrede, Anywhere, Museum Kunst der Westküste, Hg. Thorsten Sadowsky, Indra Wussow, Kehrer Verlag 2010, 132 S., zahlr. Farbabb., Euro 36,- |
In einer Doppelausstellung im Kunstraum Sylt Quelle in Rantum auf Sylt und im Museum der Westküste auf Föhr zeigt der in Münster lebende Fotograf Thomas Wrede eine Auswahl seiner Werke, darunter die Serien „Seascapes“ und „Real Landscapes“. Entstanden teilweise auf den nordfriesischen Inseln, sehen wir Sehnsuchtsorte, die sich aber schnell als brüchig erweisen: Was wie eine Siedlung in der Wüste erscheint, sind Modellhäuser vor einem kleinen Sandhaufen. Auch die Autos im unendlichen Sand sind eine Miniaturwelt. Echt hingegen sind die dramatischen Wolkengebilde. Die „Seascapes“ dagegen schaffen vor allem über fotografische Tricks die Illusion von Weite, indem Wrede von einem erhöhten Standpunkt aus Menschen auf dem 1 km breiten, weißen Sandstrand von Amrun bei starker Überbelichtung fotografiert. Die Werke führen uns in ein Irgendwo im Nirgendwo, wo Idylle und Bedrohung nah beieinander liegen, wo Sehnsucht und Einsamkeit parallel gehen und die Natur so ortlos geworden ist, dass alles nur noch eine Illusion ist. Im begleitenden Katalog sind die Serien abgebildet und von Thorsten Sadowsky, Nicola Carola Heuwinkel, Walter Grond erläutert.