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Poster Collection 20, Help!, Soziale Appelle im Plakat, Herausgegeben vom Museum für Gestaltung Zürich, Lars Müller Publishers, softcover, € 24,90

Als ich vor kurzem Jurymitglied bei der ältesten Biennale für Grafik Design vor allem Plakate aus aller Welt durchsehen durfte, fiel eines auf: Eine wahre Flut von engagierten Einsendungen stammte aus China. Ein Großteil der Arbeiten beschäftigte sich mit sozialen, ökologischen oder politischen Anliegen. Viele von ihnen bedienten sich visueller Klischees, die für uns Europäer stark abgenutzt sind. Ganz schwierig ist es, komplexe Botschaften zu diesen Themen im knappen und punktuell sprechenden Medium abzubilden. Die Gefahr der Banalisierung, des simplen Schockierens oder Naivität ist groß. Gerade heute beherrschen aber diese sozialen Themen die Medien, Non-Profit-Organisationen kommunizieren auf durchwegs professionellem Niveau und die Bereitschaft zu helfen ist bei passender Ansprache groß. Die hier vorliegende Auswahl an Plakaten mit Schweizer Schwerpunkt schärft den Blick. Man ist gefordert, über die Botschaft, die Erwartungen der Anzusprechenden und über (ein)gängige Klischees nachzudenken. Alleine die Darstellung von leidenden Menschen aus der dritten Welt lässt viele Rückschlüsse auf unsere Betrachtungsweise und Vorurteile zu. Gleichzeitig weiß man, dass der Verzicht auf diese Bilder einen Rückgang auf den Spendenkonten zur Folge hatte. Wie sieht also die reflektierte Antwort des engagierten Gestalters aus, ohne intellektuell abgehoben und unverständlich zu sein? Sehen Sie sich die vielen Ansätze in dieser Broschüre kritisch durch - Sie werden einige widersprüchliche, aber auch erfolgsversprechende Wege entdecken.


Erwin K. Bauer

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