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Marian Kogler, Gemischte Gefühle und anderer Zeitvertreib. Erfahrungen und Einsichten eines Hochbegabten, Sachbuch, Seifert Verlag 2010, 199 S., Euro 19,90

Es ist interessant, dass die autobiographischen Erzählungen des hochbegabten, 17jährigen Marian Kogler von dem Verlag als ´Sachbuch´ bezeichnet sind. Tatsächlich sind die Formulierungen sehr sachlich, weit entfernt von jeder Idee von poetischer Weltsicht. Aber es bleiben Erzählungen: Anekdoten von überforderten Lehrern, die offenbar wenig Sympathie für den klugen Burschen aufbringen, von bürokratischen Hindernissen und boshaften Aktionen der Lehrer, von missmutigen Mitschülern und -studenten – kurz: von all den Erschwernissen, die dem Besonderen entgegenschlagen auf seinem Weg, der ihn mit 17 Jahren zum Diplomingenieur werden lässt. Das ist höchst informativ und wirft ein erhellendes Licht auf den Alltag, der hinter all den unsinnigen Exzellenz- und Elite-Diskussionen der Bildungspolitik liegt. Auch wenn Kogler sicherlich kein literarisches Talent hat, so ist dieses Buch doch absolut empfehlenswert – für alle Bildungspolitiker als Anreiz, die Änderungen im Schulalltag zu beginnen und sich Koglers Vorschläge einmal ganz genau durchzulesen; an Lehrer, sich nicht so vor Außergewöhnlichem zu fürchten; an Eltern, nicht so rattenscharf auf hochbegabte Kinder zu sein.

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