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Star(r), Monica M. Roe, Fischer Taschenbuch Verlag 2010, 327 S., Euro 8,95

Dane ist der Erfolgstyp schlechthin, unbesiegbarer Skilangläufer, gute Schulnoten, hübscher Kerl und noch dazu beliebt – und das, obwohl er ohne jegliches Mitgefühl agiert. Den Geburtstag seiner Freundin findet er vernachlässigbar, die betrunkene Vergewaltigungsaktion seines Freundes einen Ausrutscher, der bald vergessen sein wird und den Wunsch seiner Freundin, über Unstimmigkeiten zu reden, absolut nervend. Dann erkrankt er am Guillain-Barré-Sydrom, kann sich nicht mehr bewegen und lernt in der monatelangen Reha nicht nur wieder einfachste Handlungen auszuüben, sondern findet langsam auch zu seinen Gefühlen. Die Konfrontation mit seinem erbarmungslosen Vater dann öffnet endlich die schmale Schleuse, durch die er zu sich selbst findet. Im Zentrum der Genesung steht dabei eine Physiotherapeutin, der Dane erbitterte Abneigungs-Schlachten liefert. Die Autorin, selbst Therapeutin, hat damit eine perfekte Konstellation für die beiden Grundtypen unserer westlichen Gesellschaft gefunden: der blinde Erfolgstyp und die allzu geduldige Helferin, beide konträr und doch ähnlich, die im Laufe der spannenden, erschreckend formulierten Streitgespräche langsam aus ihren emotionalen Dilemmata herausfinden. Absolut überflüssig, das muss angemerkt werden, sind dabei allerdings die albern schräg gestellten Seitenzahlen.

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