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Marc Thörner, Afghanistan Code, Eine Reportage über Krieg, Fundamentalismus und Demokratie, Nautilus Flugschrift, Edition Nautilus 2010, 155 S., Euro 16,-

Zwei Jahre war er als unabhängiger Journalist in Afghanistan unterwegs, zeitweise bei der deutschen Bundeswehr, aber auch der französischen und US-amerikanischen Armee „eingebettet“. Aber Thörner sucht auch die andere Seite auf, spricht mit Mullahs und Einheimischen, gerät mehrfach zwischen die Fronten, lernt die vielschichtigen Verflechtungen zwischen allen beteiligten Parteien kennen. Seine Erlebnisse sind unverstellbar anders als es die westliche Presse in den Medien darstellt, seine Erkenntnisse entschieden vielschichtiger als die westliche Sicht auf Glaubens- und Ritualfragen. Seine Urteile räumen Vorurteile aus, weswegen dieses herausragende Buch von jedem bundesdeutschen Auslandspolitik-Redakteur gelesen werden sollte – und auf die Geschenklisten aller mündiger Bürger gehört, um dem Schwarzweißbild Afghanistans in den Köpfen der Bevölkerung endlich einige Farben hinzuzufügen. Am Ende zieht Thörner mit Zitatverweis auf das Buch des Bundeswehrsoldaten Marc Lindemann ein drastisches Resümee: die beste Lösung wäre ein militärischer Rückzug aus Afghanistan und statt Militärpräsenz besser Zusammenarbeit mit traditionellen Autoritäten. Am besten schicken wir Angelika Merkel wöchentlich ein Exemplar dieses Buches in der Hoffnung, dass die deutsche Bundeskanzlerin nach der Lektüre von „Afghanistan“ ihre sture Entscheidung revidiert.

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