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Kunst Global, Hg. Silvia von Bennigsen, Irene Gludowacz, Susanne van Hagen, Hatje Cantz 2009, 312 S., 96 Abb., Euro 39,80 |
Wie reagiert der Kunstbetrieb auf die Globalisierung? Welche Aufgabe kommt den Museen, den zahlreichen Biennalen, Messen und internationalen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst zu? Zwei der Einleitungsfragen für diesen Interviewband – zwei zentrale Fragen unserer Zeit. Denn gerade in der Kunst manifestieren sich die weltweiten gesellschaftlichen und politischen Veränderungen besonders deutlich. Aber darauf gehen die Herausgeberinnen mit keinem Wort ein, verzichten auf jede theoretische Begleitung und addieren stattdessen flotte Interviews aneinander. Die Auswahl folgt dabei dem braven mainstream und hat zweitens mit dem Buchtitel nichts zu tun. Von 10 Künstlern sind 7 aus dem Westen, von 11 Sammlern neun aus dem Westen, die drei Museen rein westlich, dito die Auktionshäuser und Unternehmen – der Buchtitel ist leider ein trauriger Etikettenschwindel. Entweder sind die Autorinnen miserabel informiert, dass sie nicht eine tatsächlich globale Auswahl treffen, oder es fehlt am grundsätzlichen Begriffsverständnis. Schade, dass hier ein so spannendes Thema so nachlässig verschenkt wurde.