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Richard Münch, Globale Eliten, lokale Autoritäten. Bildung und Wissenschaft unter dem Regime von PISA, McKinsey & Co, edition suhrkamp 2009, 267 S., Euro 13,-

In dieser hervorragenden, scharfen Analyse seziert Richard Münch, Soziologe an der Uni Bamberg, die globalen Eliten und erläutert die lokalen Folgen. Sein Thema ist der Strukturwandel der Herrschaft in der Gegenwart, die eine Situation zwischen nationalen Traditionen und transnationalem Veränderungsdruck schafft – woraus institutionelle Hybride mit fatalen Nebenfolgen entstehen. Hybride aus transnationaler Struktur und traditioneller Praxis, etwa durch die Reformen im Zuge von PISA für Schulen und „Bologna“ für Universitäten. Seine Hauptkritik: Wenn die Bildung nicht mehr von nationalen Eliten, sondern von transnationalen Wissenschaftlern u. Managern bestimmt wird, wird die Unterschiedlichkeit nationaler Bildungstraditionen einer globalen Vergleichbarkeit geopfert. Was folgt, ist eine Ökonomisierung der Bildung. Statt Fachwissen werden Grundkompetenzen vermittelt, statt Kulturgut wird Bildung zur Ware. Münch kritisiert die kompromisslose Vereinheitlichung, die in der Praxis zu eben jenen Hybriden werden und vor allem eins erzeugen: „mit Humankapital ausgestattete Wissensarbeiter.“

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