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Carlos Hijuelos, Runaway

Zwar ist das Angebot für Jugendbücher in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen, aber wirklich Empfehlenswertes ist nur selten darunter. Deutlich aus dem üblichen Einerlei sticht jetzt der hervorragende Roman des lateinamerikanischen Schriftstellers Carlos Hijuelos heraus. Rico ist zwar Kubaner, aber zu weiss, um als Migrantenkind eindeutig erkannt zu werden. Im Harlem der 1960er Jahre bringt ihm dies Ärger von allen Seiten ein. Als sein Freund Gilberto auf ein College in Wisconsins abhaut und Jimmy schwer heroinsüchtig in die Drogenszene absinkt, seine Schikanenen an der Schule zu groß werden und er zu seinem strengen Onkel geschickt werden soll, haut Rico ab. Und nimmt als letztem Rettungsversuch seinen Freund Jimmy mit – eine der berührendsten Kapitel dieses Buches! Auf der Farm von Gilberto finden er und Jimmy ein neues Zuhaus, suchen ihre Identität und ihre Zukunft. Es ist ein moderner Bildungsroman, der nicht von postmodernen Parallelwelten, sondern vom zwanghaften Einpassen in ein Bild erzählt. Es ist ein Jugendroman, der im etwas anbiedernd-ruppiger Jugendsprache gleich ein ganzes Spektrum an individuellen und gesellschaftlichen Problemen aufblättert, der aber auch immer wieder zeigt, dass es weiterführende Wege gibt.

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