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Das Bauhaus in Kalkutta. Eine Begegnung kosmopolitischer Avantgarden, Hg. Regina Bittner u. Kathrin Rhomberg, Bauhaus Edition Nr. 36, Hatje Cantz Verlag 2013, 174 S., Euro 29,80

1922 werden im bengalischen Kalkutta, damals die Hochburg indischer Kunst, Werke westlicher Künstler ausgestellt. Feininger, Johannes Itten, Klee, Kandinsky – die Stars des Bauhauses, der westlichen Moderne, treffen in einer einzigartigen Ausstellungen auf die Stars der indischen Kunst wie Nandalal Bose, die Brüder Gaganendranath und Abanindranach Tagore, Sunayani Devi. Lange kam es kaum Druckzeugnisse dieses Begegnung. Jetzt liegt eine hervorrangede historische Aufarbeitung in der Edition Bauhaus vor. Partha Mitter, der die fundamentalen Werke zur Indischen Moderne schrieb, stellt in seinem Essay die Zusammenhänge zwischen moderner Kunst und nationalen Tendenzen vor; Kris Manjapra beleuchtet die „indisch-nationale Diaspora im deutschsprachigen Europa“; in Gesprächen erfragen die Herausgeberinnen die damalige Situation der „Weltuniversität“ Shantiniketan, die „visuelle Kultur“ Kalkuttas und der Briefwechsel zwischen dem berühmten Literat Rabindranath Tagore und seinem britischen Freund William Rothenstein geben weitere Informationen zum Verständnis der damaligen Zeit und der Bedeutung des interkulturellen Austausches. „Das Bauhaus in Kalkutta“ ist eine großartige Publikation, die weit mehr als nur eine historische Ausstellung beleuchtet – hier sind fundamentale Erkenntnisse für eine erweiterte Geschichte der Moderne zu finden, die den eingeschränkten Fokus auf eine westliche Moderne aufbrechen.

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