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Sebastian Fleming, Byzanz, Historischer Roman, Lübbe 2013, 715 S., Euro 19,99

Konstantinopel, das heutige Istanbul, im Jahr 1421. Korruption, Intrigen, kriegerische Bedrohung durch die Türken, Eifersucht, Egoismus, Standesdünkel – die Situation in der Stadt gleicht einem Pulverfaß. Noch ist das alte Byzanz eine zentrale Handelsmetropole des oströmischen Reichs, aber schon droht der Untergang. 1453 wird Byzanz, mittlerweile nur noch von knapp 40.000 Einwohner besiedelt und auf ein kleines Stadtgebiet geschrumpft, unter Mehmed II. nach zweimonatiger Belagerung erobert.
Der studierte Germanist und Historiker Sebastian Fleming erzählt in diesem Roman anhand tatsächlicher historischer Personen wie Alexios Angelos, der als Berater von Johannes VIII auftritt, oder Angelos´ Gegenspieler Loukas Notaras, ein reicher Kaufmann, von den letzten Tagen Byzanz´. Tatsächlich wurde Notaras erst 1425 geboren und der byzantinische Kaiser Angelos starb bereits 1203. Aber solche schriftstellerischen Freiheiten tuen der Spannung keinen Abbruch. Fleming mischt in die politische Geschichte der Stadt eine große Portion Liebe und Eifersucht, webt Fakten um Handel und aufstrebender Händlerschicht hinein, malt kontrastreiche Portraits der Könige und Sultane. Literarisch zwar wenig überzeugend, schafft es Fleming mit diesem Roman trotzdem, ein anschauliches Bild jener Zeit zu vermitteln und die Spannung über 700 Seiten aufrecht zu halten.

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