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Markéta Pilátová, Wir müssen uns irgendwie ähnlich sein, Residenz Verlag 2010, 206 S., Euro 19,90

Jaromír lebte in Prag, verließ seine Heimat Richtung Brasilien - und kann nicht loslassen. Maruska war einst seine Freundin, er ihre große Liebe, die sie nie aufgeben konnte. Denn Jaromír schreibt ihr Briefe, bittet sie, ihm konspirative Informationen über das Ministerium, über das Leben in Prag zu erzählen. So hält Jaromír eine Verbindung zur Heimat, die er halbwegs durch seine nie ganz erklärte Geheimdiensttätigkeit legitimiert. In Sao Paulo heiratete er Luiza. Nach seinem Freitod lernen sich die beiden Frauen kennen, Luiza reist nach Prag. Die langsame Annäherung der beiden Frauen, die Rekonstruktion von Jaromírs Wegen, das Leben im alten Europa und in Lateinamerika, die verschiedenen Lebensentwürfen und vor allem die Überschneidungen, Ähnlichkeiten und Annäherungen – all das schildert die Autorin in außergewöhnlicher Detailgenauigkeit. Pilátová setzt dabei nicht auf eine spannende Handlung, schildert keine packenden Liebesgeschichten, sondern erzählt von den kleinen Schritten im Leben der vier Frauen. Die Autorin stammt selbst aus Prag und lebt in Südamerika, es ist ihr erster Roman, der unaufdringlich-intensiv eine Brücke zwischen Welten und Zeiten schlägt.

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