Archiv > Aktuell
|
Vor 100 Jahren fand im Haus der Kunst in München die legendäre Ausstellung „Meisterwerke muhammedanischer Kunst“ statt. 3600 Objekten islamischer Kunst, Teppiche, Keramiken und Objekte aus Glas oder Elfenbein, wurden als „Meisterwerke“ präsentiert. Nicht Orientalismus und Exotik, sondern ein Studium der Kultur wurde damit angeregt. Jetzt wird das Konzept aufgegriffen und entscheidend verändert: Im mittleren Raum in der grandiosen Ausstellungsarchitektur von Samir El Kordy sind die 30 der berühmtesten Objekte der frühen Ausstellung präsentiert, teils mit Künstlerinnen der Moderne wie Monir Sharoudy Farmanfarmaian kombiniert. In den 10 Kabinetten rundherum sind Werke zeitgenössischer KünstlerInnen gruppiert, u.a. Akram Zaatari, Kader Attia, Wafa Hourani. Zur Sprache kommen hier geopolitische, ökologische und politische Probleme. Im begleitenden Katalog sind die historischen Objekte großformatig abgebildet, ergänzt von wegweisenden und unbedingt empfehlenswerten Essays im Wechsel von Rückblicken und heutigen Analysen.
(Haus der Kunst, München, bis 9.1.2011)