Immer mehr Ausstellungen ziehen immer mehr Berichterstattung nach sich, die immer schneller geschrieben wird, was zu immer oberflächlicheren Blicken führt. Das Karussell des Kunstmarkts dreht sich in Galerien und Ausstellungen immer rapider. Ein Weg zur Verlangsamung sind sorgfältige Publikationen – und genau das hat Carolyn Christov-Bakargiev als Leiterin der nächsten documenta (13) 2012 begonnen: die kleine, sehr feine Reihe der 100 Notizen – 100 Gedanken. Den Anfang machte Nr. 01, Michael Taussig, Feldforschungsbücher, 36 S., 8,- Euro, der über die Faszination von Notizbüchern schreibt. Nr. 03 ist Carolyn Christov-Bakargiev, Brief an einen Freund, 48 S., 8,- Euro, worin sie einen Einblick in ihren Arbeitsprozess gibt, von ihren Reisen berichtet, aber auch ihre Überlegungen zur documenta, zu Gruppenausstellungen, zum Kuratieren. Der 6.Band der Reihe ist ein poetischer Essay, Etel Adnan, Der Preis der Liebe, den wir nicht zahlen wollen, 32 S., 6,- Euro. Eine wunderbare Reihe, die man unbedingt verfolgen und möglichst vollständig erwerben sollte!