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Tropicália, Die 60s in Brasilien, Hg. Kunsthalle Wien, Gerald Matt, Thomas Mießgang, Verlag für Moderne Kunst Nürnberg 2010, 80 S., zahlr. Farbabb.

´Tropicália´ bezeichnet eine kulturelle Strömung, eine Lebenshaltung, ein Stil in den 1960er Jahren in Brasilien. Diese Phase ist nur auf etwas mehr als ein Jahr zu datieren und doch von großem Einfluss bis heute. Die Bewegung entstand aus einer politischen Haltung gegen die Militärdiktatur heraus entstand und ist vor allem in der Musik bekannt. 1964 hatte sich das Militär durch einen Putsch an die Regierung gebracht, 1965 erste Gesetze zur Einschränkung der bürgerlichen Freiheiten erlassen und im Dezember 1968 weitestgehende staatsbürgerliche Rechte ausgesetzt. Das bedeutete auch das Ende von „Tropicália“. Wie vielschichtig und spannend diese kurze Zeit in der bildenden Kunst Brasiliens war, zeigt die Ausstellung mit dem kleinen, aber sehr informativen Katalog der Kunsthalle Wien, die zeitgenössische und historische Positionen vermischen: Arbeiten von Lygia Clark, Hélio Oiticica, anna Maria Maiolino, Cildo Meireles, Nelson Leirner, Artur Barrio, Ernesto Neto, Glauber Rocha, Cao Guimarães, Antoinio Dias, Lygia Pape, Rivane Neuenschwander.

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