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Street Art New York, Jaimle Rojo u. Steven P. Harrington, Prestel Verlag 2010, 172 S., zahlr. Farbabb., Euro 20,60

Vor dreißig Jahren begann das Phänomen ´Graffiti´ unübersehbar in die kollektive Wahrnehmung einzudringen und nicht mehr als Störung, sondern als Kunst zu gelten. Immer wieder wurde seither versucht, die flüchtige Straßenkunst in den Vermarktungsprozess der Galerien einzugliedern – was bis heute scheitert. Die besonderen Bedingungen der Straße widersprechen dem Handel: die Anonymität und das urbane Umfeld, der architektonische Kontext und die Kurzlebigkeit, bevor neue Sprayer den Platz einnehmen. Auf der Strasse entstehen großartige Werke, die von einer Intensität und Radikalität sind, wie es in der zeitgenössischen Kunst immer weniger zu finden ist. Welche Bandbreite der verschiedenen Medien, Themen und Meisterschaften damit verbunden ist, das zeigt jetzt die absolut bemerkenswerte Sammlung New Yorker Straßenkunst. Filigran oder plakativ, als Collage oder bearbeitete Fotografien, wandgroß oder als geheimnisvolle Miniatur, hyperrealistisch oder geometrisch-reduziert, humorvoll, absurd oder kritisch - alle Werke zeichnet eine deutliche Handschrift aus, deren AutorInnen aber oft anonym bleiben. Wer mehr über die Künstler erfahren möchte, findet im Anhang eine Liste einiger websites. New Yorker Street Art, das wird in diesem Band deutlich, ist zur Zeit das weitaus spannendere Feld künstlerischer Äußerungen als alles, was in den Chelsea-Galerien zu finden ist.

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