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Erlkönig/Prototypes, Hg. Autostadt Wolfsburg, Eva Karcher, dt./engl., DuMont Buchverlag 2010, 384 S., Hardcover, zahlr. Farbabb., Euro 39,95

Zum zehnjährigen Geburtstag des Erlebnisparks rund um das Thema Auto in Wolfsburg erscheint diese edel inszenierte Publikation. Der Titel greift einen Begriff der Autoindustrie auf, denn mit ´Erlkönig´ werden die geheim getesteten Prototypen neuer Autos bezeichnet. Als ganz öffentlichen Erlkönig könnte man auch den Themenpark bezeichnen, in dem Architekten, Designer und Künstler zusammen die Anlage als einen Prototyp eines Corporate-Parks gestaltet haben. Im vorliegenden Band werden all jene Kreativen, die daran mitarbeiteten, mit Portrait-Fotos und kurzen Interviews vorgestellt. Darin kommen Details der Anlage und ebenso die Marketing-Strategien zur Sprache. Das gesamte Buch gibt sich dabei ebenfalls als Marketing-Instrument erkennen, das offensichtlich einen neuen Weg sucht: statt plakativer Image-Politur durch Hochglanzbilder wird vor allem Information geboten. Das funktioniert hervorragend, wenn die Interviewten so großartige Gesprächspartner sind wie Peter Sloterdijk, der hier eine Abrechnung mit Künstlern zelebriert: „Ist der Künstler nicht der Prototyp eines Menschen, bei dem sich das Streben nach Verantwortungslosigkeit gewissermaßen vollendet?“ Schnell verweist der Philosoph dann darauf, das dies „alles eher Berliner als Wolfsburger Themen“ seien, denn in der Autostadt benutze man „einen eher weichen Begriff von Kreativität – parallel zum herrschenden Konsens, für den alles kreativ ist bis hin zur Stoßstange.“ Wie weit dieser ´weiche´ Begriff geht, davon zeugt die umfangreiche Wahl der Interviewpartner vom Marketingleiter bis zum Koch.

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