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Restroom, Zeitgenössisches Toilettendesign, Hg. Hudson, Jennifer, Verlag avedition, Ludwigsburg 2008, 192 Seiten, Gebunden, 238 farbige Abbildungen und 26 Pläne, Euro 39,–

Längst schon sind aufwändig gestaltete WC-Anlagen ein wichtiger Faktor der Corporate Architecture geworden. So haben sich etwa die deutsche oder österreichische Bahn im Rahmen ihrer Neupositionierung ausführlich mit der Immobilie Bahnhof auseinandergesetzt. Ein auffälliger Punkt im Redesign war die Neugestaltung der Toilettenanlagen, die völlig von ihrem schmuddeligen Image befreit wurden. Aber auch auf öffentlichen Toiletten – etwa auf Autobahnparkplätzen – beginnt Design einen höheren Stellenwert einzunehmen, wie ein Beispiel aus Südfrankreich aus dem ersten Kapitel in diesem Buch zeigt, wo mit einfachen Mitteln eine angenehme Atmosphäre erzeugt wurde.
Im Kapitel zwei - öffentliche Orte - finden sich das MAK in Wien oder die Zahnklinik KU64 in Berlin, deren futuristische Lichtinszenierungen einen zusätzlichen Erlebnisraum schaffen. In den folgenden Kapiteln Hotels - Restaurants - Bars und Klubs wird das WC endgültig zum inszenierten Erlebnis. Es wird zum Tempel, den Designer nutzen, um auf spektakuläre Art Zeichen zu setzen. Oft in fensterlosen Untergeschossen verortet, werden die „Bathrooms“ über gezielte Lichtinstallationen, den Einsatz von Spiegeln, Glas, Kunststoff oder Keramik vielfältig und szenografisch inszeniert. Die Bandbreite reicht von mondäner Klassik der 1920er Jahre über „World Design“ oder barocker Üppigkeit bis zu fast klinisch wirkenden Räumen mit intensiver Farbigkeit und radikaler Reduktion. Jedes Projekt für sich inspiriert über seine Konzeption oder die Details in der Ausführung - eine anregende Zusammenstellung, die zeigen, was wir schon aus eigener Erfahrung wissen: WCs sind längst keine Nebenräume mehr.
(Erwin Bauer)

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