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Abasse Ndione, Die Piroge, Roman Transit Buchverlag, Berlin 2014, aus d. Französ. v. Margret Millischer, 89 S., Euro 14, 90

Es ist nur ein dünnes Buch, aber es entfaltet eine gewaltige Geschichte von einer gemischten Gemeinschaft, die sich in einer Piroge auf den Weg nach Europa macht. Ndione, 1946 in einem Fischerdorf geboren, lebt in Senegal und gehört zu den bekanntesten Autoren des Landes. Hier erzählt er eine Geschichte seines Landes: Dürre, schlechte Ernte, korrupte Politiker - die Lage ist miserabel für die Menschen in Afrika. Um die 600 Euro - ein Vermögen - kostet es, nach Europa zu fahren. Die Einwohner von vier Dörfern beschliessen, jeweils 10 Jugendliche die Fahrt zu bezahlen. Noch andere schließen sich an, alles läuft gut, doch kurz vor dem Ziel kommt ein Sturm auf. Sie werden schlußendlich gerettet, aber um die karge Handlung geht es in diesem bewegenden Buch auch nicht. Es schildert anschaulich die schwierige Lage in Afrika, die Ausweglosigkeit, die Träume, die Nöte - und endet mit einem mahnenden Nachwort von Reinhard Middel. Ein Buch für alle, die das unter dem Schlagwort ´Lampedusa´laufende Drama in Italien so leichthin ignorieren möchten.

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