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Lisa See, Töchter aus Shanghai, Roman, dt. von Elke Link u. Andrea Fischer, C. Bertelsmann, München 2009, 446 S., Euro 19,95

Shanghai 1937. Zwei chinesische Mädchen aus wohlhabendem Elternhaus sind stolz darauf, als „Kalendermädchen“ zu arbeiten: ein Maler malt verschiedene Motive für diesen Wandschmuck. Sie leben westlich, sind ungehorsam und verzogen – bis ihr Vater ihnen mitteilt, dass er hochverschuldet ist und sie als Ehefrauen nach San Francisco verkauft hat. Parallel zu ihrem sozialen Untergang erobern die Japaner China, die Mädchen fliehen unter dramatischen Umständen zu ihren Ehemännern, durchleben entwürdigende Befragung in den USA, landen in ärmlichen Verhältnissen, werden als Mao-Sympathisanten und Kommunisten verfolgt. Dies sind nur einige Stichworte der hochspannenden Lebensstationen der Protagonistinnen, die die Autorin mit der politischen Geschichte des 20. Jahrhunderts verwebt. Dazu gehört härtester Rassismus in den USA, der Um- und Aufbruch von chinesischen Traditionen, die Umkehrung in Touristenattraktionen, politische Kräfteverhältnisse. Ein grandioser Roman, der uns das Schicksal miterleben lässt und ganz nebenbei chinesisches Denken und Lebenskultur nahe bringt – großartig!

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