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Ulf Geyersbach, Machandels Gabe, Roman, Arche Literatur Verlag 2011, 240 S., Euro 19,90

Kleinwüchsig, buckelig und menschenscheu, erfreut sich Ignaz Machandel nur an seinem Kochlöffel. Von Babytagen an erkundet er damit die Welt – und wird darüber Meisterkoch. Dafür führt in sein Weg von Niederlausitz nach Paris. Alles probiert er aus, sucht neue Kombinationen und verführt damit die Menschen. All das erinnert fatal an Patrick Süskinds grandiosen Roman „Das Parfüm“. Daher wartet man verunsichert die ganze Zeit auf eine dramatische Wende - die aber nie kommt. Nicht nur das: So recht will die ausführliche Vorgeschichte nicht mit der Idee, den Erfinder der fantasiereichen Kochkunst zu schildern, zusammenkommen. Seite um Seite wähnt man sich in der Vorbereitung jener Geschichte, die das Eigentliche wäre. So bleibt diese sowieso viel zu überzeichnete Figur des Ignaz in der Lese-Luft hängen, woran auch die oft sprachlich überquillenden Beschreibungen rund um Küche und Kochen nichts ändern können. Im Gegenteil: Der überzogenen Sprachverliebtheit auf der einen Seite steht auf der anderen Seite eine unrunde Handlung gegenüber, was ein Buch mit permanenter Schieflage ergibt.

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