Jillian Lauren ist 18 Jahre alt, als sie ihren Job als Escortgirl eintauscht gegen das Leben im Harem von Prinz Jefri, Bruder des Sultans von Brunei, einem kleinen Staat in Südostasien. Entlohnt wird sie mit 40.000 Dollar im Monat – aber nicht nur das Geld, die ganze dekadente Situation scheint der jungen Frau zu gefallen. Das spricht aus jeder Zeile dieses autobiographischen Buches, das alles andere als aus einer kritischen Distanz oder reflektierenden Rückblick angelegt ist. Ob die Intrigen unter den Frauen, die Hierarchie zwischen den weißen und den asiatischen girls, die Shoppingtour in Singapur, die teuren Geschenke oder die endlose Langeweile und Traurigkeit, wenn der Prinz eine andere aus dem Trupp herauswinkt und mitnimmt – ein Klischee jagt hier das andere. Mit viel Nachsicht ist es eine seichte Unterhaltung für Bushaltestellen oder verspätete Flüge, aber eigentlich ist es ein rechtes Versagen, denn wir erfahren nichts über das Sultanat, nichts über den Prinzen, kaum etwas über die anderen Mädchen und ihre Beweggründe – ein Märchen ohne Märchenhaftes, ein Tagebuch ohne Geheimnisse, eine Dokumentation ohne Wissen.