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Diana Nasher, Töchterland, Die Geschichte meiner deutsch-afghanischen Familie, Heyne Verlag 2011, 304 S., Euro 19,99

Anfang des 20. Jahrhunderts verliebt sich Mariam in Worms in einen weltgewandten Afghanen, mit dem sie vortrefflich Tennis spielt – und ihm 1932 in dessen Heimat folgt. Damit beginnt ein Leben zwischen Wunsch und Wirklichkeit, denn der Ehemann wird ins Gefängnis geworfen. 1938 kehrt sie zurück nach Deutschland, ihre 1933 geborene Tochter wächst hier auf. 1947 kehren sie nach einer abenteuerlichen Reise über Teheran zurück nach Kabul. Der Mann hat sich verwandelt. Das Land ist verwandelt. 1948 heiratet Mariam in die afghanistanische Königsfamilie – und auch ihre Mädchen balancieren zwischen den Kulturen. 1953 wird Diana geboren, die Autorin dieser spannenden Familiengeschichte von drei Frauen, die zwischen Europa und Afghanistan leben, denken, handeln, selbstbewusst und zerrissen, angepasst und trotzend. Es ist eine Lebensgeschichte, die uns im Schicksal der Frauen ein Land in stetiger Veränderung widerspiegelt, vor allem aber einen Blick auf Afghanistan bietet, der nicht kriegerische Konflikte, sondern voller tiefer Zuneigung das Leben und die Kultur dort zeigt. Ein Buch, das perfekt geeignet ist, dem katastrophalen Medienbild des Landes ein menschlich geprägtes Bild entgegenzusetzen.

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