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Indu Sundaresan, Die Herrin der Paläste, Roman, Krüger 2011, 392 S., 19,95 Euro

Kaum ein Herrscher war für die islamische Kultur derartig einflussreich wie der Moghulkaiser Shah Jahahn, der von 1592 bis 1666 lebte. Von 1627 bis zu seiner Entmachtung 1658 durch seinen Sohn Aurangzeb regierte er das große Reich. Als seine Lieblingsfrau 1631 bei der Geburt ihres 14. Kindes starb, ließ er ein bis heute einzigartiges Mausoleum bauen: das Taj Mahal im indischen Agra. Der Tod traf ihn hart, er zog sich von seinen Regierungsgeschäften zurück, seine Söhne begannen, in dem Machtvakuum Ränke zu schmieden. Die verzweigte Familiengeschichte, die brutalen Wege der Machtergreifungen im Moghulenreich, die westlichen Einflüsse, die damaligen Rituale, Lebensgewohnheiten und Gesetze – all dies erzählt uns die Autorin in erstaunlich übersichtlicher Weise. Die großteils historisch korrekte Handlung ergänzt sie durch eine erfundene Liebesgeschichte und verlegt den Schwerpunkt von den männlichen Regenten auf die älteste Tochter. Es ist keine literarische Hochleistung, aber der Autorin gelingt ein spannender Roman, den man zugleich als Geschichtsunterricht in islamischer Kultur lesen kann, als Einstieg in das Verständnis der faszinierenden Welt der Miniaturmalereien und der Kunst des indischen Subkontinents.

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